Bin ich trans?

Du bist vielleicht auf dieser Seite gelandet, weil du dir genau diese Frage stellst: „Bin ich trans?“ Oder vielleicht fragst du dich auch: „Wie finde ich heraus, ob ich trans bin?“ Oder dich bewegen die Gedanken: „Bin ich eine Frau? Bin ich ein Mann? Bin ich nichts von beidem oder irgendwo dazwischen?“

Wenn du über solche Fragen nachdenkst, dann denkst du darüber nach, welches Geschlecht für dich wirklich passt. Ist es das, was dir bei deiner Geburt zugewiesen wurde? Oder ist es ein anderes? Diese Fragen sind sehr komplex und die Antwort darauf ist sehr persönlich, das kannst nur du selbst wissen. Wir bei der Onlineberatung können dich bei solch wichtigen Fragen unterstützen.

Vielleicht bist du dir selbst schon sicher oder weißt einfach, dass du trans bist. Dann brauchst du vielleicht noch Informationen, wie es für dich jetzt weitergehen kann. Auch das können wir hier in der Onlineberatung besprechen. Auch wenn du als trans Person negative Erfahrungen gemacht hast und darüber sprechen möchtest, sind wir für dich da.

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Bin ich trans?

Trans zu sein bedeutet, das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht passt für die Person aus unterschiedlichen Gründen nicht. Manche Kinder und Jugendliche wissen das sehr früh und sagen: „Ich bin gar kein Mädchen.“ Oder: „Ich bin gar kein Junge.“ Manche Menschen entdecken aber auch erst später in ihrem Leben, dass es irgendwie nicht passt, wenn sie mit Frau Müller oder Herr Özdemir angesprochen werden. Oder dass der eigene Körper oder bestimmte körperliche Merkmale sich nicht passend anfühlen. Wie stark dieses Unwohlsein ausgeprägt ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es kann von leichten Unsicherheiten zu starken Gefühlen von Schmerz oder Leid reichen. 

Das Geschlecht ist aber nicht auf die Positionen „weiblich“ oder „männlich“ beschränkt, sondern ein unendliches Spektrum. Viele Menschen verwenden den Begriff „nicht-binär“ für sich, wenn sie sich zwischen „weiblich“ und „männlich“ positionieren oder außerhalb davon. Manche Menschen sagen auch: „Ich habe gar kein Geschlecht“ (agender). Oder: „Ich habe zwei oder mehrere Geschlechter“ (bigender, pangender). Oder: „Mein Geschlecht verändert sich immer wieder“ (genderfluid, genderqueer). Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten. Das muss dich aber nicht verwirren, sondern bietet dir die Chance, dich auszuprobieren. Die Onlineberatung kann ein geschützter Raum sein, in welchem du zum Beispiel verschiedene Namen oder Anreden für dich probieren kannst.

Und wenn ich unsicher bin, ob ich trans bin?

Nicht alle Menschen wissen zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens eine eindeutige Antwort darauf, welches Geschlecht sie sind. Manchmal braucht es einfach Zeit, um für sich eine passende Antwort zu finden. Dabei können wir dich in der Onlineberatung unterstützen – ganz ergebnisoffen herausfinden, was sich für dich persönlich gut und richtig anfühlt.

Wie geht es für mich weiter, wenn ich denke oder weiß, dass ich trans bin?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dein Geschlecht und deinen Geschlechtsausdruck mehr dem anzupassen, wie du dich gut damit fühlst. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, sondern es muss zu dir passen.

Manche Menschen, die trans sind, möchten ihre Anrede oder ihre Pronomen ändern. (Zum Beispiel dass nicht mehr „er“ für eine Person verwendet wird, sondern „sie“. Oder dass nicht mehr „Frau“, sondern „Herr“ gesagt wird. Oder keins von beidem. Oder dass keine Pronomen verwendet werden, sondern nur noch der Name, wenn über einen Menschen gesprochen wird. Oder sie suchen nach neuen Pronomen oder möglichen geschlechtsneutralen Anreden.) Manche trans Menschen möchten ihren Vornamen ändern (inoffiziell oder so, dass er im Ausweis steht). Manche möchten ihre Kleidung und Frisur ändern. Manche haben das dringende Bedürfnis, durch medizinische Maßnahmen, wie z.B. Hormone und/oder Operationen ihren Körper an ihr Geschlecht anzugleichen. Manche Kinder und Jugendliche wollen vor der Pubertät verhindern, dass ihr Körper sich in der Pubertät in die falsche Richtung verändert.

Welche Schritte du davon machst oder in welcher Reihenfolge du diese Schritte machst – auch das ist eine sehr persönliche Frage, bei der wir dich in der Onlineberatung begleiten können. Wir können dir Informationen zu den einzelnen Schritten geben und dir helfen, den Überblick zu behalten. Wir unterstützen dich, wenn du über dich selbst nachdenken möchtest. Wir können dir Hilfen und Tipps an die Hand geben und gemeinsam überlegen, welche Stärken und Fähigkeiten du hast, die dir helfen. Außerdem können wir dich mit anderen Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen vernetzen.

Wie sage ich es anderen, dass ich trans bin?

Ein Coming-out kann etwas Schönes sein oder zu schönen Dingen führen. Es kann als sehr befreiend wahrgenommen werden. Es kann Beziehungen zu anderen oder sich selbst vertiefen oder zu neuen Freundschaften führen. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass Beziehungen (selbst zu Familienangehörigen) sich auch (erstmal) verschlechtern können nach einem Coming-out. Deshalb stehen wir auch den Angehörigen beratend zur Seite, wenn sie das möchten.

Vielleicht kennst du eine Person, von der du weißt, dass du ihr vertrauen kannst und mit der du dich wohl fühlst. Du kannst dein Coming-out zum Beispiel erstmal bei dieser einen Person beginnen.

Und denke auch daran: du musst es niemandem sagen, wenn du dich damit nicht wohl fühlst. Du darfst dir so viel Zeit dafür nehmen, wie es gut für dich, deine Lebensqualität und Sicherheit ist. Und was du auch im Kopf behalten solltest: Von trans Menschen wird oft eine besondere Gewissheit in Bezug auf ihre eigenes Geschlecht verlangt. Du musst dir aber nicht bereits am Anfang deines Weges in allem sicher sein oder dich immer eindeutig positionieren, wenn es um dein Geschlecht geht.    Du darfst zögern, lange abwägen oder deinem Bauchgefühl folgen. Wir bei der Onlineberatung können dich bei deinem Weg begleiten.

Ich bin trans und habe negative Erfahrungen gemacht.

Leider machen viele trans Menschen in unserer Gesellschaft noch immer negative Erfahrungen. Sie werden mit dem falschen Namen oder Pronomen angesprochen, beleidigt oder beschimpft, , erfahren Diskriminierung, Benachteiligung und Verletzung in der Schule oder Arbeitswelt und manchmal kommt es sogar zu körperlicher Gewalt. Auch wenn du dein eigenes Geschlecht verheimlichen musst, ist das diskriminierend.

Wenn trans Personen zusätzlich noch weitere Eigenschaften in sich vereinen, aufgrund derer sie in der Gesellschaft diskriminiert werden - wenn sie z.B. Schwarz sind oder muslimisch oder behindert oder chronisch krank oder arm - können Gewalt und Ablehnung noch stärker bzw. auch anders sein. Das haben wir auf dem Schirm und unterstützen unabhängig und nach dem konkreten Einzelfall.

Wenn du negative Erfahrungen gemacht hast, kannst du dich an eine Antidiskriminierungsstelle wenden. Beschimpfungen und Hass im Netz kannst du auch anonym hier melden: https://meldestelle-respect.de/. Auch wir bei der Onlineberatung können dir helfen. Zum einen können wir gemeinsam schauen, was für dich der beste Weg ist, mit der erfahrenen Diskriminierung umzugehen, zum andern können wir aber auch zusammen deine Stärken und deine Widerstandsfähigkeit aufbauen. Außerdem haben wir Expert_innen im Team, die trans, inter und nicht-binäre Menschen unterstützen, die Gewalt erfahren haben.

Zur Projektseite TIN-Gewalt

Wenn du jetzt alles durchgelesen hast, wirst du wahrscheinlich nicht die Antwort darauf haben, ob du trans bist. Aber du weißt, dass wir hier von der Onlineberatung dich in deiner Suche begleiten können und dass du nicht allein bist. Auch wenn es ein langer Weg ist, wollen wir dir sagen: Es lohnt sich und es wird besser.

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